Aw: BLIND LIFE


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Geschrieben von simon am 04. März 2001 13:52:05:

Als Antwort auf: Blind Portman geschrieben von Jutze am 04. März 2001 11:34:16:

>Bei den IFTOS-Texten geht es doch meistens gerade um den Konflikt zwischen realer und Traumwelt, oder?!
>Wie dem auch sei, ich bin (und wollte es eigentlich auch schreiben, Schande über mein Haupt) kein Allround-Fan von Blind Guardian (Stichwort Alkohol), aber in Sachen Musik (und in diesem Zusammenhang natürlich auch die Texte) sind sie (meiner Meinung nach) einmalig gut.
>Eine Religion daraus zu machen, finde ich leicht übertrieben. Die 4 Gärtner könnte ich mir kaum als Heilige oder Propheten vorstellen (Filmtip: Dogma), da ist schon eher Tolkien geeignet - das Silmarillion ist in meinen Augen wesentlich 'besser' als die Bibel (habe beide gelesen)[, weshalb mir die Nightfall-Platte (ja, ich bin Vinyl-Besitzer) u.a. sehr gut gefällt.]
>Im Zuge der allgemeinen Individualisierung huldige ich aber weder Jesus, noch Tolkien, und auch nicht Wanky - Ich bete stattdessen täglich gen New York - eine Religion, die mir zwar sehr viel gibt, die allerdings ohne den missionarischen Aspekt der meisten anderen Religionen auskommt (stattdessen wird Toleranz großgeschrieben), da sie ein individuelle Glaubensform darstellt. Die Lösung aller Probleme ist sie also nicht.
>Bitte nehmt das jetzt nicht zu ernst (nach dem np.de-Konsum habe ich bei Simon allerdings keine großen Bedenken)!!! Im Gegensatz zu 'netten' Bands und 'netten' Filmen, ist das NY-Double Natalie Portman und The Brandos für mich einfach die 'Krone der Schöpfung' (ich sitze jetzt seit geraumer Zeit an dieser Antwort, verzeiht die Ausdrucksform - ich habe nunmal eine bilderreiche Sprache)
>Denn bei aller Fantasie (in meinen Augen ist Religion auch nichts anderes) von Tolkien, King, Star Wars (ist ja immer noch ein NP-Message Board!), Moorcock, Tad Williams, (ich pauschalisiere etwas) finde ich 'reale' Texte bzw. Geschichten imm noch interessanter (mein Leben! und in diesem Zusammenhang selbstverständlich auch WTHI und ABH - ich werde in einer weiteren, bald folgenden Antwort noch etwas näher darauf eingehen). Der Reiz besteht ja aber (auch) gerade in der Abwechslung - ich weiß ein schönes Album oder ein fesselndes Buch auf alle Fälle zu schätzen, verliere mich aber nicht darin (also 100% auf immer und ewig - womit wir wieder bei IFTOS angelangt sind).
>Jutze
>(best of both worlds (<- wahlweise ein Zitat von Natalie Portman oder Clerks, sucht's Euch raus))

Bei IFTOS geht es... ja, um den Konflikt zwischen unseren Träumen und der Realität, mit der wir konfrontiert werden und darum, daß sich unsere Träume schneller verlieren als sie eigentlich sollten; daß uns diese Welt unsere Träume stielt und daß das "zu viel Nachdenken" das nur begünstigt.
Ich habe geschrieben, daß dieses Album fast den Charakter einer Religion hat, ja, aber daß ich mich ihr verschrieben sehe, nein. Für mich war Star Wars einst so etwas wie eine Religion... vor langer Zeit (und - wie es mir scheint - auch in einer fernen Galaxie), als ich noch ziemlich jung war, den Glauben an den guten alten Herrn Gott im Himmel verloren hatte (ich bin zu wenig Lügner, als daß ich die christliche Religion als wahres Seinsspektrum akzeptieren kann) und der gute alte Herr Lucas mir eine Welt bot, die so um einiges spannender und besser schien als diese unsere. Eine Welt, in der ein einzelner noch etwas bewirken konnte. Eine Welt, in der sich der Aufstand lohnte. Und dann...: Danke Herr Lucas für Episode I! Noch nie wurde so schnell etwas zerstört, was mir so viel bedeutet hatte. Nichts von dem, was für mich einst Star Wars ausmachte fand ich in der "dunklen Bedrohnung" (in Wirklichkeit ein Witz aus liebloser Highspeed Action unterbrochen von peinlich infantilen Lachnummern) wieder. Die Epik war dahin, die Charaktere zu flach... Mal im Ernst (und ich kann mich nur wiederholen): Han Solo hatte nach fünf Minuten auf der Leinwand in Episode IV schon mehr Heldencharakter für jeden Betrachter, als dieser pseudo-Obi-Wan in Ep1... okay, belassen wir es hierbei. Die alte Star Wars Trilogie bleibt in sich ein Meisterwerk. Ich wünschte nur, Lucas hätte nie die Prequel Arbeit begonnen.
Allround Fan? Sicher nicht... ich finde nur in der Musik von Blind Guardian, was ich suche, nicht mehr. So ist es mir auch ziemlich egal, was die Leute so privat treiben. Hauptsache sie machen ihren Job gut... und das tun sie, wie wir immer wieder überzeugt wurden! Es steigerte sich meiner Meinung, und ist mit der Nightfall Platte am bisherigen Höhepunkt angelangt. Einmalig... ein anderes Wort gibt es wirklich nicht, ich kenn nichts ähnliches, das diese tiefe und Atmosphäre erreicht.
Ich horche auch nicht nur Blind Guardian, es kommt mehr auf meine Stimmung an (wo bei BG eigentlich immer rockt). Nightwish (Ich empfehle, sich mal "The Riddler" von der Platte "Oceanborn" zu geben, der Message wegen... führt euch das zu Gemüte und das Leben wird durchschaubarer *G*... vergleiche hier auch wieder die Imaginations-Platte der BG Menschen), Garbage (was sonst, ich freu mich auf die neue Platte - wie bei BG und NW auch ;)...), Catatonia,... vieles vieles mehr.
Natalie Portman als Quelle spiritueller Erleuchtung? Nein, nicht allein sie... aber ich glaube an die "Wahrheit" im Menschen, ja. Die Aussage, daß gegebene Schönheit, diese Perfektion, erreichbar ist und existiert, sagt einiges über unsere Welt.
Auch glaube ich, daß sich die Antwort auf alle Fragen vielleicht in reinen Gefühlen finden lässt, und erhebe ich ein Mädchen, dem ich mich verbunden fühle, vorübergehend zur Göttin, so trifft es mich jedesmal härter, wenn mein Engel sinkt...
Ich glaube an das absolute auf dieser Welt, daß es Pech in Formen gibt, die man nicht begreifen mag... daß es sich an Menschen kettet ohne sie wieder loszulassen, daß ein Engel auf Erden erscheint, nur um einen das Herz zu brechen. Daß es sein kann, daß die einzige Person, die einen noch retten kann, die einzige ist, die einen erst in Verzweiflung stürzt. Daß es einen Weg aus all dem gibt, aber erst nachdem man schon kaputt gemacht wurde. Daß das Leben weitergeht, und man es leben muß, egal was kommt. Kurzum: Ich glaube an das perfekte Chaos...
Wenn ich einmal einen festen Glauben fassen sollte, dann ist das wohl mehr etwas gefühlsmäßig... und hat sicherlich nichts mit Natalie Portman, Blind Guardian, Rachael Leigh Cook, NY oder sonstigem zu tun. Vielmehr mit dieser Welt und vielleicht mit ein wenig Hoffnung.
Etwas anderes sind Lebensmotti (Plural von Motto?), da hab ich einige. Das meiste aber basiert wirklich auf den Gedanken des Sturm & Drangs (mit dem jungen Goethe als wahren Meister): Nicht denken, fühlen! Die wahre Erleuchtung kann nur in den Gefühlen, im naturgegeben Handeln, im Instinkt, in dem was den Menschen ausmacht, liegen. Vielleicht denke ich aber auch nur so, weil mich das Denken bisher nur zur Verzweiflung getrieben hat.
Oh Mann, hab ich jetzt wirklich so viel getippt? Fuck, das wollte ich nicht... wenn ihr mich jetzt für verrückt haltet (des Inhaltes wegen), nur zu, wenn ihr nicht sowieso schon dieser Meinung gewesen seid vorher.
Ich dachte nur ich muß mich mal aussprechen, wie unser Jutze. Nur ist meines vielleicht... na ja, ihr müsst meine Gedanken nicht verstehen ;) Wie sind wir überhaupt auf dieses Thema gekommen *G*... guten alte Blind Guardian.

simon

PS: Ich les das jetzt nicht nochmal durch, keinen Bock... für fehlerfreiheit garantiere ich NICHT! Auch wenn ich mich wo falsch ausdrückte mal wieder, kann passieren wenn man schnell tippt. Also dann :-)




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